16.04.2021
Mechatronik sehen wir im Cluster als Enabler der digitalen Transformation. Diese ist ein komplexes Querschnittsthema mit vielen neuen Technologien. Das verlangt Investitionen von den Unternehmen genauso wie qualifizierte Mitarbeiter mit umfangreichen Kompetenzen. Mit der Fachhochschule Oberösterreich sowie der Johannes Kepler Universität Linz verfügt unser Bundesland über zwei hervorragende Ausbildungs- und Forschungsstätten.
Mechatronik ist eine der wichtigsten Kernkompetenzen in Oberösterreich und in der Wirtschafts- und Forschungsstrategie #upperVISION2030 als eine der Schlüsseltechnologien angeführt. Relevante Technologien sind IoT, KI/Machine Learning, Analytics, Cyber Physical Systems oder auch Virtual Reality, Simulation, Digital Twin und viele mehr. Der Einsatz dieser Technologien, Methoden und Ansätze verlangt in Unternehmen neben Investitionen auch Änderungen in Abläufen und Prozessen über die gesamte Wertschöpfungskette. Genauso wichtig ist der Faktor Mensch: Die Mitarbeiter müssen ausreichend qualifiziert sein sowie die Technologien anwenden bzw. ihren Nutzen erkennen können. Erfolgreiche digitale Transformation kann daher nur mit entsprechend qualifizierten Mitarbeitern gelingen.
Erfolgreiche Unternehmen benötigen also Wirtschaftsingenieure, die technisch-wirtschaftliche Aufgaben lösen und umsetzen. Dabei ist es nicht nur wichtig, dass sie in ihrem Fachgebiet Spezialisten sind, sondern sie müssen – insbesondere in Führungspositionen – mit allen Bereichen im Unternehmen sowie mit Kunden, Lieferanten und ev. auch Behörden auf Augenhöhe kommunizieren können. Mit zahlreichen einschlägigen Lehrberufen, Lehre mit Matura, den Höheren Technischen Lehranstalten sowie einer Mechatroniklehre parallel zur AHSOberstufe besteht in unserem Bundesland eine solide Basis in der Ausbildung der benötigten Fachkräfte. Die akademischen Ausbildungen an der FH OÖ und an der JKU bauen darauf auf. Im Forschungsbereich kooperieren beide Institutionen eng mit der Wirtschaft, sodass Wissenschaft weit weg vom sprichwörtlichen Elfenbeinturm mit konkretem Praxisbezug betrieben wird.
„Um das enorme Potenzial und die Möglichkeiten der Digitalisierung in den Unternehmen auch umzusetzen, ist die passende Qualifizierung der Mitarbeiter der Schlüssel zum Erfolg“, betont FH-Prof. Dr. Mario Jungwirth. Er ist Beirat im Mechatronik-Cluster und ehemaliger Studiengangsleiter Mechatronik/Wirtschaft Bachelor an der FH OÖ Campus Wels. Sein Campus hat einige berufsbegleitende und duale Studiengänge im Angebot. Im berufsbegleitend konzipierten Studium Mechatronik/Wirtschaft (MEWI) können sich die Studierenden in einem Fachgebiet der mechatronischen Produktentwicklung weiter spezialisieren und erhalten gleichzeitig in vielen anderen Gebieten ein breites Überblickswissen. Sie lernen die technischen Aspekte mechatronischer Systeme und Komponenten kennen und lernen auch, ihre künftigen Entscheidungen in ihren wirtschaftlichen Auswirkungen professionell zu beurteilen. Die Aufgabengebiete bewegen sich in technisch-wirtschaftlichen Tätigkeitsfeldern wie z. B. Projekt- und Qualitätsmanagement, Entwicklung, Produktion und Marketing/Vertrieb. „Auf die Vereinbarkeit von Studium und Beruf wird besonders geachtet – Studienzeiten am Wochenrand, Studien- und Abschlussarbeiten aus Themen der eigenen Arbeitsumgebung fördern die Karriere“, betont Jungwirth.
www.fh-ooe.at/mewi
Das neue duale Studium „Intelligente Produktionstechnik“ (IPT) verbindet theoretischen Wissenserwerb im Bereich Mechatronik und Intelligenter Produktion in einer hochschulischen Einrichtung und das Anwenden der praktischen Kenntnisse im Betrieb. Dabei absolvieren die Studierenden das Studium in geblockter Form. „Viele produzierende Betriebe benötigen Mitarbeiter, die neben den allgemeinen technischen Inhalten vertiefend Kenntnisse über Fertigungsverfahren, Planung und Betreiben von Produktionsanlagen einschließlich Roboter, Produktionstechnik, Betriebsorganisation, sowie Mechatronische Systeme erworben haben“, sagt Jungwirth.
www.fh-ooe.at/ipt
Egal ob Lehrgänge, Seminare oder Zertifikationsprogramme: Das Center of Lifelong Learning (CoL3) der FH Oberösterreich bietet zahlreiche Möglichkeiten zur Weiterbildung. Das Angebot ist wissenschaftlich verankert und vereint Auszüge aus dem Studienangebot aller vier Fakultäten der FH Oberösterreich. „Die flexiblen Angebote und Bildungsformate passen sich an die unterschiedlichen Bildungsbiografien und Lebensphasen der Teilnehmer an und orientieren sich am aktuellen Bedarf der Wirtschaft und Gesellschaft“, ist der FH-Professor überzeugt.
www.fh-ooe.at/weiterbildung
Mehr als 440 Forscher bringen an der FH Oberösterreich ständig ihr Know-how zu 17 Themenschwerpunkten ein. Pro Jahr stehen 21 Mio. Euro an Forschungsmitteln zur Verfügung, mit denen knapp 540 laufende nationale und internationale Projekte finanziert werden. Dazu kommen 630 Partner aus Wirtschaft und Gesellschaft. Somit ist die FH OÖ österreichweit die forschungsstärkste Fachhochschule. Die Centers of Excellence zu verschiedensten Themen werden ständig ausgebaut. Im Bereich der Mechatronik existieren u.a. das Center of Excellence for Smart Production, das Center of Excellence Energie sowie das Center of Excellence Automotive | Mobility. „Viele Studierende erstellen ihre Bachelor- oder Masterarbeiten im Auftrag von Partnerfirmen oder sind bereits während des Studiums Mitarbeiter in einem der zahlreichen Forschungsprojekte“, betont Jungwirth.
www.forschung.fh-ooe.at/center-of-excellence/
Das könnte Sie auch interessieren:
Rudolf Trauner Preis
für FH-Professor
Gleichbleibende Qualität
durch Big Data
FHOÖ Studierende gewinnen
WTUN-Hackathon 2023