06.10.2023
Das von der EU kofinanzierte Projekt CIRCOTRONIC soll die Umweltauswirkungen der Elektro- und Elektronikindustrie reduzieren. Im Fokus stehen dabei die Entwicklung einer kreislauforientierten Wertschöpfungskette und der Entwurf eines politischen Rahmens für die Kreislaufproduktion. Aktuell befasst sich das Projektteam mit potenziellen Herausforderungen, die es bei der Transformation zu einem zirkulären Geschäftsmodell zu überwinden gilt. Am 19. September 2023 fanden dazu Impulsvorträge sowie ein Erfahrungsaustausch statt.
Rainer Pamminger von der TU Wien bot einen Einblick in das Value Hill Modell, das den Produktlebenszyklus in die Vor-, Während- und Nachnutzungsphase unterteilt.
„Unternehmen können anhand des Modells sehen, wo in der Wertschöpfungskette sie sich befinden, Kreislaufwirtschaftsstrategien kennenlernen und feststellen, wo es noch Partner oder Kooperationen braucht, um den Sprung zur Zirkularität zu schaffen“, erklärte Pamminger.
Die beiden Vortragenden vom Fachverband der Elektro- und Elektronikindustrie (FEEI) spannten den Bogen vom Lieferkettengesetz zur Kreislaufwirtschaft im EEE-Business (electrical and electronic equipment). Florian Schnurer skizzierte die aktuelle Timeline des kommenden Lieferkettengesetzes, welche Unternehmen betroffen sind, die Pflichten der neuen Regelung sowie die Durchsetzungsmechanismen. Kristof Klikovits widmete sich vor allem Sekundärrohstoffen und deren Bedeutung im Rahmen des Green Deals der EU.
Bei der Keynote von Emanuel Dietrichsteiner (Bernegger TBS) stand die Erweiterung des Rohstoffparks am Ennshafen im Fokus. Dort entsteht eine Anlage zur thermischen Metallgewinnung, wo aus Feinstfraktionsrückständen Edelmetalle und Kupfer gewonnen werden. Das endotherme Verfahren kann außerdem Strom für 15.000 Haushalte und Wärme für 5.000 Haushalte erzeugen.
Im anschließenden „World-Café“ diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer über relevante Stakeholder sowie Aufgaben und Herausforderungen beim Design, bei der Wiederverwendung von Produkten und Komponenten sowie beim Recycling. Eine Führung durch den Innospace des Linzer Technologieunternehmens KEBA mit innovativen Lösungen aus der Bereichen KI, Automation und Robotik rundete die Veranstaltung ab.
Im Rahmen von CIRCOTRONIC hat Business Upper Austria die Möglichkeit, Unternehmen (insbesondere KMU) praxisorientiert bei der Transformation hin zu einem zirkulären Geschäftsmodell oder zirkulären Prozessen zu unterstützen. Interessierte können sich beim Cleantech- oder Mechtronik-Cluster melden.