18.04.2024
Große Ziele lassen sich gemeinsam besser realisieren. Deshalb arbeiten im Interreg-Projekt „Plan-C“ 14 Partner aus neun Ländern zusammen, um die Kunststoff-Wertschöpfungsketten im Donauraum kreislauffähig und damit zukunftsfit zu machen.
Die EU hat in den vergangenen Jahren mit verpflichtenden Recyclingquoten für Kunststoffe Weichen für eine effiziente Kreislaufwirtschaft gestellt. Die Ziele sind herausfordernd, besonders für die südliche und östliche Donauregion, die noch große Defizite in den Abfallwirtschaftssystemen und einen Mangel an Verarbeitungswissen für die Wiederverwendung von Sekundärkunststoffen hat.
„Plan-C“ steht für Moving PLastics and mAchine iNdustry towards Circularity. 14 Partner aus Deutschland, Österreich, Tschechien, Slowakei, Ungarn, Serbien, Bosnien-Herzegowina, Rumänien und Moldawien arbeiten gemeinsam daran, die Transformation der Kunststoff-Wertschöpfungskette im Donauraum in Richtung Kreislaufwirtschaft voranzutreiben. Geplant ist eine enge, länderübergreifende Zusammenarbeit von Kunststoffverarbeitern, -herstellern und der Maschinenindustrie. Vom 27. bis 28. Februar 2024 fand der Kickoff zum Projekt in Linz statt.
In einem ersten Schritt wollen die Projektpartner zusammen mit klein- und mittelständischen Kunststoffverarbeitern in einem Design-Thinking-Prozess Prototypen von nachhaltigen und kreislauffähigen Kunststoffprodukten entwickeln. Eine daraus resultierende Circular Plastics Guideline soll den regionalen Unternehmen als Leitfaden für die Entwicklung solcher Produkte dienen und den politischen Akteuren als Ideengeber für strategische Maßnahmen zur Förderung der Kreislaufwirtschaft.
In Schritt zwei kommt die Maschinenindustrie ins Spiel. Das Projektteam will gemeinsam mit Maschinenbauunternehmen innovative Kreislauflösungen für jede Lebenszyklusphase einer Maschine skizzieren. Daraus sollen geeignete digitale Geschäftsmodelle für den gesamten Lebenszyklus einer Maschine entwickelt werden. Die Ergebnisse aus diesem Prozess sollen ebenfalls in einen Leitfaden münden, um die Kreislauffähigkeit der Maschinenindustrie in den Donau-Ländern sowohl in der Branche selbst als auch auf politischer Ebene voranzutreiben.
Und schließlich sollen in einem dritten Schritt beide Gruppen zusammengespannt werden – geplant sind mindestens 140 Unternehmen aus der Kunststoff- und Maschinenindustrie. Ziel ist ein transnationaler Aktionsplan für eine kreislauffähige Kunststoff-Wertschöpfungskette, der die Vorteile von Upcycling und Recycling von Kunststoffen, von engmaschiger Wartung zur Verlängerung der Lebensdauer, von Nachrüsten, Wiederaufbereitung und Recycling von Maschinen aufzeigt.
„Für viele Akteure bedeutet diese Transformation hin zu grün, nachhaltig, und kreislauffähig einen radikalen Wandel im Denken, Verhalten und in den Geschäftsparadigmen. Deshalb ist eine länderübergreifende Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten der Wertschöpfungskette unerlässlich, um sicherzustellen, dass die kunststoffverarbeitenden Betriebe und Maschinenhersteller im Donauraum wettbewerbsfähig und damit zukunftsfit werden“, ist Projektleiterin Eva Breuer überzeugt.
Gemeinsam mit dem Kunststoff-Cluster bringt der Mechatronik-Cluster seine Kompetenzen in das Projekt ein, um nachhaltige und zirkuläre Lösungen für den Maschinenbau und für Kunststoffverarbeiter zu finden.
Moving plastics and machine industry towards circularity
Laufzeit: 01/2024 - 06/2026
Projektleitung:
Projektpartner: