18.06.2019
Den Technologie- und Innovationstransfer in Mitteleuropa voranzutreiben, war der Zweck eines von 2016 bis 2019 laufenden Interreg-Projektes. Es trug den Namen NUCLEI, weil die zehn teilnehmenden Organisationen aus sechs Ländern als einzelne Kerne die Knoten in einem länderübergreifenden Netzwerk bildeten. Einer davon war Business Upper Austria mit dem Mechatronik-Cluster. Dessen Mitgliedsunternehmen profitieren nun von einer erweiterten Wissens- und Erfahrungsbasis, wie auf der NUCLEI-Abschlusskonferenz in Wels am 23. Mai zu erfahren war.
Um an der Schwelle zur vierten industriellen Revolution mit rasch steigenden Innovationsraten mitzuhalten, brauchen Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) eine gute Vernetzung untereinander, aber auch mit Forschungs- und Bildungseinrichtungen. „In Clustern organisierte KMUs sind innovativer, melden mehr Patente an und schaffen mehr Arbeitsplätze“, sagte Hélène Diane Dage, stellvertretende Leiterin der Einheit Hochtechnologie, Cluster und soziale Wirtschaft der Europäischen Union, anlässlich der NUCLEI-Abschlusskonferenz am 23. Mai 2019 in der FH Oberösterreich in Wels.
„Angesichts transnationaler Märkte sollten die Ökosysteme, in denen Innovation gedeiht, nicht durch Ländergrenzen eingeengt werden“, fasste Andrea Ceci vom führenden Projektpartner CRIT die Ziele des Interreg-Förderprogrammes NUCLEI zusammen. In diesem arbeiteten zehn Organisationen aus Norditalien, Süddeutschland und Österreich sowie der Tschechischen Republik, der Slowakei und Polen an zusätzlichen Verbindungen zwischen Innovatoren im Sektor Mechatronik und Automation. Dazu stand ihnen ein Budget von EUR 2,4 Mio. zur Verfügung.
In Fachvorträgen innerhalb der Abschlusskonferenz teilten Univ.-Prof. Dr. Alois Zoitl vom Linz Institute of Technology (LIT) der Johannes Kepler Universität (JKU), Paolo Sardena vom Cybersecurity-Anbieter Intuity, Dr. Jiri Sveda von der Universität Prag und Dr. Markus Schörgenhumer vom Linz Center of Mechatronics (LCM) aktuelles Technologiewissen mit den Anwesenden. Das breite Themenspektrum umfasste die Erweiterung des mechatronischen Systembegriffes aus Mechanik, Elektronik und Software um die Kommunikation ebenso wie die geänderten Voraussetzungen zur Abwehr von Bedrohungen für Daten und Programme, die Integration von Robotern in Produktionsprozesse oder die Zukunft selbstoptimierender mechatronischer Systeme.
Vertreter der teilnehmenden Organisationen zogen eine erfreuliche Bilanz. „Das Projekt NUCLEI war extrem erfolgreich“, stellte Nicola Raule von CRIT in seinem Resümee fest. „Um praktisch verwertbare Angebote für KMUs zu schaffen, ist es dennoch essenziell, das kollaborative Netzwerk von NUCLEI am Leben zu halten und weiter auszubauen.“
Die Bereitschaft der EU zu weiteren Investitionen stellte der Abgeordnete zum Europäischen Parlament Paul Rübig vor. Besonders erwähnte er die europäische Plattform nationaler Initiativen zur Digitalisierung der Industrie und das Programm Digitales Europa mit einem Budget von EUR 9,2 Mrd. als Nachfolge von Horizon 2020.
„Neben der Entwicklung einer mitteleuropäischen Austausch- und Netzwerkplattform gelang auch die Definition einer Nachhaltigkeitsstrategie mit regionalen Aktionsplänen“, freut sich Christian Altmann, Leitung Cluster & Netzwerke bei Business Upper Austria. „Dieses Modell für das länderübergreifende Innovationsmanagement hilft uns ab jetzt dabei, unsere meist exportorientierten Mitgliedsbetriebe noch besser zu unterstützen.“
Weiterführende Informationen: www.interreg-central.eu/nuclei
Hélène Diane Dage, stellvertretende Leiterin der Einheit Hochtechnologie, Cluster und sozialer Wirtschaft der Europäischen Union, gratulierte per Video-Grußbotschaft zum erfolgreichen Abschluss des Projektes für den Technologie- und Innovationstransfer in Mitteleuropa.
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