23.10.2023
Automation, Robotik und Mechatronik standen im Fokus einer Wirtschaftsmission vom 9. bis 12. Oktober nach New York und Boston. Vertreter österreichischer Unternehmen und Forschungseinrichtungen informierten sich über die neuesten Trends in ihren Fachbereichen an der US-Ostküste. Fazit: Technologisch sind wir auf Augenhöhe.
Das AußenwirtschaftsCenter New York organisierte die Reise mit Unterstützung der Mechatronik-Cluster der Standortagenturen Tirol und Oberösterreich sowie dem NOI Techpark Südtirol.
Die erste Station in New York führte die Delegation an die Columbia University. Sie ist eine der renommiertesten Universitäten der Welt und spielt in der Robotik und Mechatronik eine entscheidende Rolle. „An zwei Instituten, die sich mit Leistungselektronik und Batteriemanagementsystemen befassen, diskutierten wir über Smart Citys“, sagt Elmar Paireder, Manager des Mechatronik-Clusters bei Business Upper Austria. Zu Aspekten des Urban Manufacturings informierte sich die Gruppe in den Brooklyn Navy Yards. „Diese haben sich von einer historischen Schiffswerft zu einem aufstrebenden Technologiezentrum entwickelt, in dem eine Vielzahl von Unternehmen ansässig ist“, erklärt Paireder.
Auf Roosevelt Island bei Manhattan besuchte die Delegation CornellTech, den Technologie-Campus der Cornell University. „Hier wird intensiv an Innovationen in den Bereichen Automation und Mechatronik gearbeitet. Trendthemen dort sind beispielsweise die Interaktion von Mensch, Maschine und Umwelt, insbesondere die Vorhersage des User-Verhaltens“, berichtet der Cluster-Manager.
In Boston führte die Reise zum Corporate Experience Center von PTC. Das globale Technologieunternehmen bietet Lösungen für das Internet der Dinge (IoT), für Augmented Reality und CAD-Software. Die Produkte von PTC sind in der Automationsbranche weit verbreitet und tragen zur Entwicklung intelligenter, vernetzter Systeme bei. „Wir haben gesehen, wie ein Digital Thread über den gesamten Produktlebenszyklus und unternehmensweite Datenkontinuität geschaffen werden können. Auch wenn PTC dies noch als Vision bezeichnete, war die Aussage: Die Transformation der physischen in die digitale Welt ist unumgänglich“, schildert Paireder.
Am Massachusetts Institute of Technology (MIT) standen die Themen Industrial Generative AI, Machine Learning und Mechatronik im Mittelpunkt. Diese Technologien wurden als Gamechanger bezeichnet und werden zum Beispiel in Form von Virtueller Sensorik die Produktion von morgen maßgeblich beeinflussen. Besonders beeindruckt war Elmar Paireder vom MIT.nano: „Das hochmoderne interdisziplinäre Forschungszentrum ist eine offene Einrichtung und fördert Innovation in den Bereichen Nanotechnologie, Nanowissenschaft und Nanotechnik.“ Wissenschafter und Ingenieure können ihre Forschungsansätze mit den hochentwickelten Laboratorien und Ausrüstungen am MIT.nano bearbeiten.
Zum Abschluss der Reise wurde das Cambridge Innovation Center (CIC) besucht. Es bietet Büros und Arbeitsplätze für aufstrebende Technologieunternehmen und spielt eine bedeutende Rolle bei der Förderung von Start-ups in den Bereichen Automation, Robotik und Mechatronik. „Das CIC hat vor allem durch die enge Vernetzung mit Investoren dazu beigetragen, Boston zu einem der wichtigsten Innovationszentren der Ostküste zu machen“, sagt Paireder.
Elmar Paireder, Manager des Mechatronik-Clusters im Büro Linz, fasst seine Eindrücke von der USA-Reise so zusammen:
„Die Ostküste der USA ist zweifellos ein Hotspot für Automation und Mechatronik. Universitäten und Unternehmen sind mitunter führend in ihren jeweiligen Bereichen und gestalten die Zukunft der Technologie aktiv mit. Die Verbindung von akademischer Exzellenz, innovativer Industrie und einer blühenden Start-up-Szene macht diese Region zu einem wichtigen Anlaufpunkt für Interessierte, die an der Spitze der technologischen Entwicklung stehen möchten. „Dennoch“, so Paireder: „Österreichische Forschungseinrichtungen oder Unternehmen brauchen sich nicht verstecken – technologisch sind wir auf Augenhöhe. Einzig die finanziellen Möglichkeiten sind um einige Dimensionen größer als bei uns.“