11.05.2022
Im Maschinenbau werden Digital-Thread-Konzepte mehr und mehr zum entscheidenden Wettbewerbsfaktor. Dieser digitale rote Faden sorgt für Agilität und Effizienz im gesamten Wertschöpfungsprozess. Darum geht es beim Forum Maschinenbau am 8. Juni. Endlich ist wieder der persönliche Austausch möglich. Es warten inspirierende Vorträge und ein Netzwerkabend mit Branchenvertretern.
Nach der coronabedingten Zwangspause findet heuer endlich wieder das Forum Maschinenbau statt. Gastgeber am 8. Juni ist die EPLAN Software & Service GmbH in Ardagger, ein langjähriger Partner im Mechatronik-Cluster. Thema ist der „Digital Thread – ein roter Faden zur Verbesserung von Engineering- und Fertigungsprozessen“.
„In der Literatur wird ein digitaler Thread als Rahmenwerk beschrieben, das Datenflüsse verbindet und eine ganzheitliche Sicht auf die Daten einer Maschine, Anlage oder eines Prozesses über den gesamten Produktlebenszyklus hinweg ermöglicht. Der digitale rote Faden schafft Homogenität und ermöglicht durch gezielten, universellen Zugriff auf Daten unterschiedliche Sichtweisen auf Objekte“, erklärt Mechatronik-Cluster-Manager Elmar Paireder.
Der Nutzen des Digital Threads sind Schnelligkeit, Agilität und Effizienz – von der Produktentwicklung, der Auftragsbearbeitung über Betriebsprozesse bis hin zu einzelnen Aufgaben, die daran gekoppelt sind. Der digitale rote Faden schafft eine im Maschinenbau immer wichtiger werdende Durchgängigkeit in den Engineering- und Geschäftsprozessen über den gesamten Produktlebenszyklus. „Im Maschinenbau werden Digital-ThreadKonzepte mehr und mehr zu einem entscheidenden Wettbewerbsfaktor – Ansätze zur Realisierung werden praxisnah im Forum vorgestellt“, ergänzt Paireder.
Er wird gemeinsam mit EPLAN-Geschäftsführer Martin Berger die Teilnehmer am Forum Maschinenbau begrüßen. EPLAN bietet Software und Service rund um das Engineering in den Bereichen Elektrotechnik, Automatisierung und Mechatronik. Das Unternehmen entwickelt eine der weltweit führenden Softwarelösungen für den Maschinen-, Anlagen- und Schaltschrankbau. Bergers Vortrag am Forum trägt den Titel „Das Ökosystem der industriellen Automatisierung“. „Ich werde in meinem Referat zeigen, wie Systeme der On-Premise-Lösungen in Verbindung mit Cloud-Diensten sämtliche Beteiligte in einem Ökosystem optimal vernetzen“, sagt Berger. „Digitale hochwertige Gerätedaten sind dabei der Schlüsselfaktor für erhöhte Effizienz und optimierte Prozesse im Maschinen- und Anlagenbau.“
Eine der Keynotes am Forum Maschinenbau mit dem Titel „Digital Thread – Chancen und Potenziale entlang des gesamten Produktlebenszyklus“ wird Bernd Winkler vom Linz Center of Mechatronics (LCM) halten. „Die Digitale Transformation bietet enorme Chancen, stellt Unternehmen jedoch auch vor vielfältige Herausforderungen“, weiß Winkler. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Durchgängigkeit von Daten wie Modellen, Parametern, Messwerten etc. entlang der verschiedenen Phasen des Produktlebenszyklus. „Dies nicht nur unternehmensintern, sondern auch über Unternehmensgrenzen hinweg. In meinem Vortrag stelle ich neue Ansätze vor, wie Datenflüsse im Sinne des sogenannten Digital Thread identifiziert, strukturiert und durchgängig gemacht werden können“, betont der LCM-Experte.
Kai Lenfert von der HEITEC AG ist ein weiterer Keynote Speaker. Er leitet das G e s c h ä f t s g e b i e t Produktions- und Prüfsysteme und wird über die Herausforderungen für den europäischen Maschinen- und Anlagenbau sprechen. „Der mittelständische Maschinen- und Anlagenbau in der DACH-Region wirkt angeschlagen – und das bereits vor der Pandemie“, analysiert Lenfert. Der Grund: Durch die gute Auftragslage in der vergangenen Dekade wurden viele wichtige Trends zur Kenntnis genommen, aber nicht umgesetzt. Und so fehlt heute Know-how bei steigendem Preisdruck. „Die aktuelle geopolitische Lage und die weiterhin grassierende Pandemie belasten mittlerweile auch die Lieferketten erheblich und haben bei vielen Rohstoffen, Energie und Produkten eine Preisspirale in Gang gesetzt“, ergänzt Lenfert. Er wird auch die Frage „Was müssen Maschinen- und Anlagenbauer jetzt tun, um die strategischen Defizite aufzuholen?“ beantworten. Wie ein Unternehmen den Digital Thread im Anlagenbau bewältigt, wird Sandra Ringhofer von Primetals Technologies Austria schildern.
Klaus Preyler, Vertriebsleiter der HEITEC Systemtechnik GmbH und Florian Meindel, Vertriebsleiter der DMG MORI Austria GmbH, betiteln ihren gemeinsamen Vortrag mit der Frage „Rüsten Sie noch, oder produzieren Sie schon? Keine Angst vor Losgröße 1“. Die beiden Sales-Experten betonen: „Standardisierte Automatisierungslösungen haben leider sehr oft den Nachteil, zu wenig kundenindividuelle Flexibilität zu gewähren. Rüstvorgänge dauern dann oft bei kleineren Losgrößen unwirtschaftlich lange. Wir – DMG MORI und HEITEC – verstehen uns darauf, Effizienz und Produktivität sehr hoch zu halten, obwohl der Produktmix zunimmt und die Losgrößen immer kleiner werden.“
Rund um die Vorträge wird es ausreichend Gelegenheit zum persönlichen Austausch mit den Kollegen aus der Branche geben. Das Forum Maschinenbau beginnt am 8. Juni um 13 Uhr bei EPLAN in Ardagger. Ab 18 Uhr klingt der Tag mit einem Netzwerkabend aus.
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