Projekt TraceMe

Requirements-driven digital Transformation Competences in Mechanical and Plant Engineering

© iStock/monsitj
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24.01.2023

Seit September 2022 begleitet der Mechatronik-Cluster das oberösterreichische Leitprojekt TraceMe, in dem acht Firmen und sechs Forschungseinrichtungen zusammenarbeiten.

Unternehmen im Maschinen- und Anlagenbau werden heute mit immer komplexeren und vielschichtigeren Kundenanforderungen konfrontiert. Standardprodukte sind nur noch in absoluten Ausnahmefällen erfolgversprechend. Es bedarf individualisierter und an die spezifischen Anforderungen der Kunden angepasster Lösungen, um im globalen Wettbewerb weiterhin erfolgreich zu sein. Die Fähigkeit, rasch auf komplexe Kunden-anforderungen eingehen und spezifische Lösungen anbieten zu können, entwickelt sich gerade im Maschinen- und Anlagenbau zu einem immer größeren Wettbewerbsfaktor. Nicht nur für die teilnehmenden Projektpartner, sondern für die gesamte Branche gilt es, diese Entwicklung nicht zu verpassen, sondern aktiv mit zu gestalten.

Das Hauptziel des Projekts ist daher die Entwicklung eines technologischen Rahmenwerks im Sinne des Digital Threads unter besonderer Berücksichtigung des Requirements Engineerings und Requirements Managements und des Model-Based Systems Engineering (MBSE), das Daten und Datenflüsse aus allen relevanten technischen Disziplinen und Unternehmensbereichen verbindet und eine ganzheitliche Sichtweise einer Maschine oder Anlage über den gesamten Produktlebenszyklus ermöglicht. Der Innovationsgehalt liegt vor allem darin, die digitale Durchgängigkeit von Daten (Modellen, Parametern, Messwerten usw.) signifikant zu erhöhen und die Beherrschung der stetig steigenden Komplexität im Maschinen- und Anlagenbau durch Aufbau von Methodenkompetenz und Nutzung digitaler Technologien zu verbessern. Nur so wird in Zukunft eine hochflexible, auf Losgröße 1 abgestimmte Entwicklung und Produktion auch ökonomisch erfolgreich abgebildet werden können. Die digitale Transformation der Unternehmen kann in diesem Kontext als ein laufender, permanenter Prozess angesehen werden, dessen Zielsetzung kontinuierlich adaptiert werden muss.

Keines der teilnehmenden Unternehmen kann diese Herausforderungen heute alleine lösen, da sowohl die methodischen Grundlagen, etwa im Bereich Systems-Engineering bzw. Model-Based-Systems-Engineering, als auch die zugehörigen Werkzeuge zur Umsetzung noch Gegenstand wissenschaftlicher F&E sind. Am Projekt TraceMe sind daher mehrere renommierte Forschungseinrichtungen mit ausgewiesener Fachexpertise zu den bearbeiteten Themen beteiligt. Auch die rechtliche Dimension des Themas, als ein Beispiel ist hier das Thema Datenschutz zu nennen, muss bereits von Beginn an in den technischen Konzepten und Lösungen mitgedacht werden. Mit dem LIT Law Lab wurde daher ein Partner mit entsprechender Expertise mit in das Konsortium aufgenommen.

Neben der technischen Komplexität sind für die betreffenden Unternehmen heute vor allem die fehlende Methodenkompetenz und das Fehlen von qualifiziertem Personal immense Herausforderungen. Mitarbeiter mit passender Expertise werden nicht nur im Maschinen- und Anlagenbau händeringend gesucht und sind nicht in ausreichender Anzahl verfügbar. Mitarbeiter entsprechend zu schulen und weiterzubilden, ist daher eine Anforderung an Unternehmen, unabhängig von ihrer Größe. Aus diesem Grund wurden neben den teilnehmenden Forschungseinrichtungen mit der Fachhochschule OÖ (Campus Wels) und dem Institut für Mechatronische Produktentwicklung und Fertigung der Johannes-Kepler-Universität Linz auch zwei Bildungseinrichtungen in das Konsortium mit aufgenommen. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass die Projektergebnisse auch in den Ausbildungsprogrammen zukünftiger Student:innen verankert werden können.

 

Facts & Figures

FFG-Ausschreibung im Rahmen von #UpperVISION2030 – FTI Initiative: Digitale Transformation 2021/2022

Laufzeit: 01.09.2022 bis 31.08.2025

Gesamtkosten: 2.612.677,00 €

Wissenschaftliche Partner:
FH OÖ (Campus Wels), JKU-Institut für Mechatronische Produktentwicklung und Fertigung, LIT Law Lab, LCM, RISC, SCCH

Firmenpartner:
BRAUN, ENGEL, Fill, framag, Gtech Automatisierungstechnik, Kremsmüller Anlagenbau, Siemens Industry Software, TAT-TECHNOM-Antriebstechnik

Subauftragnehmer:
Business Upper Austria - OÖ Wirtschaftsagentur GmbH (Mechatronik-Cluster) mit den Aufgaben: Organisation von Schulungen, Dissemination, Erfahrungsaustausch, Branchen-Leitfaden