Unaufhaltsam: Additive Fertigung

22 Teilnehmer:innen kamen zur ERFA Additive Fertigung nach Wels mit anschließender Betriebsbesichtigung bei TIGER Coatings
22 Teilnehmer:innen kamen zur ERFA Additive Fertigung nach Wels mit anschließender Betriebsbesichtigung bei TIGER Coatings © Business Upper Austria

06.03.2023

Der Wohlers Report 2022 bescheinigt der Additiven Fertigung in den vergangenen Jahren Wachstumsraten zwischen 20 und 30 Prozent und dieser Trend dürfte sich fortsetzen. Die 3D-Druck-Technologie dringt immer weiter in vollkommen geglaubte Prozesse vor und revolutioniert diese. Wir erleben gerade die Neuerfindung von Produktionsabläufen, neue Anwendungen und Businessmodelle. Das zeigte sich auch bei der ERFA Additive Fertigung des Kunststoff-Clusters am 14. Februar bei TIGER Coatings.

22 Teilnehmer:innen nutzten die Gelegenheit, mit Branchenkolleg:innen über aktuelle Trends und Herausforderungen im Bereich Additive Fertigung zu diskutieren. Dabei warfen sie auch einen Blick hinter die Kulissen des Welser Pulverlackherstellers TIGER Coatings, dessen Projekte und Lösungskonzepte für die Kunststoffbranche. Im Fokus der Betriebsbesichtigung stand TIGERS firmeninternes Start-up TIGITAL® 3D-Set, das sich auf den 3D-Druck mit Duroplasten spezialisiert hat.


Zahlreiche Vorteile

Dass der Markt für 3D-Druck weiter steigen wird, darin ist man sich bei TIGER Coatings einig. Die Technologie bietet schließlich viele Vorteile.

„Technologische Treiber für Additive Fertigung sind die geometrische Freiheit beim Designen, neue Geschäftsmodelle, Komponenten mit integriertem Design und ökonomische Aspekte wie die wirtschaftliche Herstellung von kleinen Produktserien“, sagte Thomas Wagner, Business Unit Leiter TIGITAL® 3D-Set bei Tiger Coatings.

Erfolgsbeispiele von Unternehmen

Der steirische 3D-Drucker-Hersteller HAGE3D arbeitet an erhöhten Druckgeschwindigkeiten und an einer kontinuierlichen Verbesserung der Druckqualität. Das Unternehmen setzt dies erfolgreich mit zwei verschiedenen Druckköpfen um – mit einem DSD-Druckkopf für Filamente und einem PEX-Druckkopf für Granulate, erzählte Technical Director Michael Katschnig. Michael Salinas, Manager Additive Manufacturing bei ARBURG, berichtete von einem stetig wachsenden Materialspektrum beim 3D-Druck – von technischen Kunststoffen (PP, PA, PC, etc.), über leitfähige und bioabbaubare Werkstoffe bis hin zu kundenspezifischen Materialien. Besondere Freiheiten bietet der ARBURG freeformer, ein offenes System zur additiven Herstellung technischer Funktionsbauteile. Mit kleinsten Kunststofftropfen als Grundlage ergeben sich flexible Einstellmöglichkeiten für individuelle Bauteile.


Ein Verfahren – viele Anwendungen

Die HARATECH GmbH begleitet Betriebe von der ersten Idee bis zur Serienreife. Das Linzer Unternehmen ist Umsetzungspartner für Start-ups mit verschiedenen 3D-Druck-Verfahren, dabei kommt u. a. auch der ARBURG freeformer zum Einsatz. HARATECH-CEO Manfred Haiberger sprach über Anwendungen dieses Verfahrens in der Luftfahrtindustrie und im Leichtbau, in der Automatisierung und im Vorrichtungsbau, für Funktionsprototypen mit Serienmaterialien und in der Medizintechnik. Hier seien mittlerweile individuelle, auf Patient:innen abgestimmte 3D-gedruckte Gesichtsimplantate und Knochennachwuchsimplantate möglich.


Termine 2023 vormerken

„Wir nehmen die erfolgreiche ERFA mit interessanten Vorträgen als Ansporn für weitere Aktivitäten zu dieser wichtigen Kunststoffverarbeitungstechnologie“, sagte Johannes Poldlehner, Projektmanager im Kunststoff-Cluster und wies auf die nächsten Termine der ERFA Additive Fertigung hin:   

  • 9. Mai 2023
  • 3. Oktober 2023
  • 5. Dezember 2023